Im Rahmen des Projekts "Nachhaltigkeit 25" hat die Gemeinde Risør Kürzungen der jährlichen Zuschüsse für externe Organisationen, darunter Festivals und andere Kultureinrichtungen, vorgeschlagen. Insgesamt werden Subventionskürzungen in Höhe von fast 3,2 Mio. NOK in Betracht gezogen. Am stärksten betroffen sind die drei großen Festivals in Risør, die zusammen fast 1 Mio. NOK an Zuschüssen erhalten, das Aquarium, das 400.000 NOK erhält, und die Stadt Risør, die 750.000 NOK erhält.
Nach Ansicht von Festivalleiter Eirik Raude könnten die Kürzungen zu einer erheblichen Einschränkung der Festivalaktivitäten führen. Er weist darauf hin, dass die Unterstützung durch die Gemeinde Risør ein wichtiger Teil eines größeren Finanzierungskonzepts ist, das auch Mittel des Provinzrats von Agder und des Kulturfonds umfasst. Wenn die Unterstützung der Kommune gekürzt wird, könnte dies zu entsprechenden Kürzungen durch den Bezirksrat und den Kulturfonds führen, was für das Risør Chamber Music Festival eine Kürzung von insgesamt etwa 1 Mio. NOK bedeuten könnte.
Eirik Raude erklärt, dass das Finanzierungsprinzip darauf beruht, dass öffentliche Einrichtungen zusammenarbeiten, um solche Initiativen zu realisieren. Der Kulturfonds bevorzugt Festivals, die eine erhebliche Finanzierung aus der eigenen Region vorweisen können, und die Höhe des Zuschusses aus dem Kulturfonds ist an die Finanzierung aus der eigenen Region gebunden. Der Bezirksrat von Agder und die Kommune Risør haben eine Vereinbarung getroffen, das Festival zu gleichen Teilen zu unterstützen. Wird der Zuschuss der Kommune gekürzt, wird der Zuschuss von Agder höchstwahrscheinlich um denselben Betrag gekürzt, was wiederum zu einer entsprechenden Kürzung der Mittel aus dem Kulturfonds führt.
Der ehemalige Bürgermeister und jetzige Vorstand des Kammermusikfestivals, Per Kr. Lunden, glaubt hingegen, dass die Politiker solche Kürzungen nicht befürworten werden. Er zeigt sich optimistisch und glaubt, dass die Bedeutung der Festivals für die Gemeinde und die Region erkannt wird und die notwendigen Subventionen beibehalten werden.
Eine vom Risør Chamber Music Festival finanzierte Analyse aus dem Jahr 2019 zeigt, dass das Festival und seine Besucher jährlich rund 5,8 Millionen NOK zur lokalen Wirtschaft beitragen, angepasst an das aktuelle Preisniveau. Dies verdeutlicht die wichtige Rolle des Festivals als Wirtschaftsmotor für Risør und die umliegenden Gebiete.
Die Kultur in Risør ist ein Eckpfeiler der Identität und Attraktivität der Stadt. Die Festivals ziehen Besucher aus dem ganzen Land und der ganzen Welt an und tragen sowohl zum kulturellen Reichtum als auch zum wirtschaftlichen Wachstum bei. Eine Kürzung der Zuschüsse würde nicht nur die Kapazität der Festivals schwächen, sondern auch die Attraktivität und wirtschaftliche Lebensfähigkeit der Stadt beeinträchtigen.
Für Risør By und andere Empfänger von kommunalen Zuschüssen ist die Zukunft ungewiss. Risør By, das den größten Zuschuss in Höhe von 750 000 NOK erhält, ist besonders auf die Unterstützung der Gemeinde angewiesen, um seine Arbeit im Bereich Stadtentwicklung und Unternehmensförderung fortsetzen zu können.
Wenn die Stadtverwaltung diese Kürzungen in Erwägung zieht, ist es wichtig, die langfristigen Folgen im Auge zu behalten. Eine geringere Unterstützung für kulturelle Veranstaltungen kann zu einem Verlust an direkten und indirekten finanziellen Einnahmen führen und das kulturelle Profil der Stadt schwächen.
Es besteht kein Zweifel daran, dass die im Projekt "Nachhaltigkeit 25" vorgeschlagenen Kürzungen große Auswirkungen auf die Festivals und die Kultur in Risør haben könnten. Während einige hoffen, dass die Politiker die Bedeutung der Beibehaltung der Subventionen erkennen, sind diejenigen, die eng mit dem Kultursektor zusammenarbeiten, sehr besorgt. Es liegt nun an der Kommune, die finanziellen Erwägungen gegen den kulturellen und wirtschaftlichen Nutzen abzuwägen, den die Festivals und andere Zuschussempfänger für Risør bringen.